EILUN FEER SKUUL
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Gymnasium & Gemeinschaftsschule Insel Föhr
Heute ist der 20.04.2024 | letzte Homepage-Aktualisierung 2024-04-05 20:27:19

Presseberichte
Presseberichte des Jahres 2007
Für Schuluniform mit individuellem Spielraum
Australien hat sie schon, England auch. Und auf Föhr könnten sie bald ebenfalls Wirklichkeit werden: Schuluniformen für Gymnasiasten. In einer Befragung am Gymnasium Föhr stellte sich heraus: Rund 70 Prozent aller Jugendlichen sprechen sich für diese Art der Schulkleidung aus. „Eine einheitliche Kleidung auf dem Schulhof stärkt das Wir-Gefühl; anders Gekleidete werden dann vielleicht nicht mehr so gehänselt“, erklärt sich und den Mitschülern Christa Jakobs. Die 14-jährige Gymnasiastin hat gemeinsam mit ihrer achten Klasse eine Umfrage gestartet. Alle wollten wissen: Bevorzugen Föhrer Schüler eine Schuluniform wie in den angelsächsischen Ländern oder wollen sie sich weiterhin individuell für den Unterricht einkleiden? „Über das Ergebnis bin ich total erstaunt“, gibt ihr Deutschlehrer Dr. Volkert Faltings zu. Der Pädagoge hatte vor drei Wochen das Thema „Umfrage“ des Lehrplans in die Tat umgesetzt und seinen Schülern den Weg zur Schulkleidung quasi gebahnt – ohne Ahnung dessen, dass er damit einen Stein lostreten wird. Die Achtklässler organisierten sich und befragten alle Schüler sowie 80 Inselbewohner, die in keiner Verbindung zum Gymnasium stehen. „Den Fragebogen haben wir selbst erarbeitet“, erläutert Timo Pielke (14). Darin hatten alle die Möglichkeit, sich für eine der drei Sparten zu entscheiden: „Ich bin für die Schulkleidung, weil...“, „Ich bin gegen eine Schulkleidung, weil...“ und „ich bin unter folgenden Bedingungen dafür“. „Die meisten waren für eine Schulkleidung unter gewissen Voraussetzungen, zum Beispiel wenn da noch eigene Wahlmöglichkeiten bestehen“, sagt Timo. Lehrer Faltings ist mächtig stolz auf seine Schützlinge und deren Engagement. Auf einem Plakat hat die Klasse Fotos von Uniformen aus dem Känguru-Land Australien und dem britischen Königreich zusammengestellt und unter pro und contra Statements aufgelistet. „Wenn so eine Schulkleidung durchgesetzt wird, müsste ich wohl auf mein Palästinenser-Tuch verzichten“, sagt Gesche Riewerts (14) und grinst. Ob sich diese Schuluniform – mit Logo und zu erschwinglichem Preis – tatsächlich durchsetzt, ist allerdings von der Genehmigung der Schulkonferenz abhängig. Dazu bedarf es noch einer weiteren Voraussetzung: Erst müssen die Schüler auch noch die Eltern befragen. Ihnen flattern jetzt also auch Umfragebögen ins Haus. „Wo bleiben die 68er? Wir hätten so etwas ja strikt abgelehnt“, stellt Faltings lachend fest und merkt dann an: „Hier ist eine andere Generation am Werk, es tut sich was. Da muss man eben umdenken.“
iha, Der Inselbote, 26.3.2007

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